Spurenelemente sind für die biologischen Prozesse in einer Biogasanlage zwingend notwendig. Sie bilden die Basis der notwendigen Enzyme, die die Bakterien zur Umsetzung des Substrates in Biogas benötigen. Sind sie nicht im ausreichenden Maße vorhanden, werden nur noch die biologischen Prozesse ausgeführt, die möglich sind. Auf diese Weise treten aber schnell Prozessstörungen auf, wie z.B. die Anreicherungen von Säuren oder aber auch eine verminderte Biogasproduktion aufgrund eines nicht mehr vollständigen Abbau des vergärbaren Substrates. Ohne Zweifel: Bei einer Unterversorgung von Spurenelementen geht Ihnen bares Geld verloren.
Keine allgemeingültigen Grenzwerte für alle Anlagen
Vielfach wird nach einem allgemeingültigen Wert für Kobalt, Selen, Nickel und Co gefragt. Diese gibt es jedoch nicht. Das Minimum der einzelnen Spurenelemente hängt von vielen Faktoren ab:
Beispielsweise spielt das Schwefel-Eisen-Verhältnis eine große Rolle. Ist unzureichend Eisen vorhanden binden sich die Schwefelverbindungen auch an die Spurenelemente und blockieren sie so für die Bakterien.
Eine sogenannte Bioverfügbarkeit ist damit nicht gegeben. Hier helfen keine pauschalen Aussagen, hier bedarf es einer fundierten Beratung.
Tipps und Grenzen unzureichender Analysen
Im Allgemeinen ist eine regelmäßige Analyse des Fermenterinhaltes auf Spurenelementen alle 6 Monate zu empfehlen, spätestens jedoch dann wenn bei gleichbleibender Fütterung die Säurewerte ansteigen und die Gasproduktion sinkt. Hier ist jedoch auch auf die Wahl des Labors zu achten. Einige Laboratorien untersuchen den Schwefelgehalt nur auf Anfrage und bei anderen sind die Nachweisgrenzen zu hoch (untere Nachweisgrenze z.B. 15 mg Selen pro kg Trockensubstanz obwohl der interessante Bereich zwischen 0,4 und 2 mg pro kg Trockensubstanz liegt) um eine qualifizierte Aussage über den Gehalt treffen zu können.
Gut für die Bakterien - aber auch gut für den Menschen?
Die benötigten Spurenelemente sind Schwermetalle und meist giftig oder anderweitig gefährlich. Selen beispielsweise ist ein starkes Gift, Kobalt gilt als krebserregend, Nickel als stark allergieauslösend. Bei der Zugabe von Pulvern können die Spurenelemente als Staub in die Lungen der Betreiber kommen, sind die Spurenelemente beispielsweise in einer starken Säure wie Eisen(II)clorid gelöst, könnten Verätzungen verursacht werden.
Auf den richtigen Umgang mit den Gefahrstoffen sollte durch den Produzenten der Spurenelementprodukte hingewiesen werden, manchmal fehlt aber vor allem bei „Spezialmischungen“ schon die Inhaltsangabe.
Setzen Sie auf unabhängige Beratung
Leider kam und kommt es in unserer Branche häufig vor, dass Betreibern von Biogasanlagen unrealistische Werbeversprechen in Bezug auf die Spurenelement-Zusammensetzungen aufgetischt wurden oder selbst bei ausreichender Versorgung mit Spurenelementen ein Produkt aufgedrängt wurde, mit dem Ziel den Absatz der teilweise überteuerten Produkte zu erhöhen. Gehen Sie auf Nummer sicher und setzen Sie auf eine unabhängige Biogas-Beratung. Schriewer Biogas Consulting berät Sie professionell und fachkundig in der Analyse und der Produktwahl. Denken Sie an Ihre Gesundheit, das Wohlergehen der Bakterien und die Minimierung Ihrer Betriebsausgaben. Sprechen Sie uns an.
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